Brünn 2003 – Spannung, Spaß und Multikulti beim
heißesten Rennen der Saison
Schon die Anreise ins Mährische war eine Hitzeschlacht im Jahrhundertsommer
2003, aber klar wollten wir uns den Nachschlag nach diesem Riesenereignis
Sachsenring abholen. Traditionell traf man sich wieder zu Tausenden auf den
Brünner Campingplätzen, sicher nicht mehr so viel wie vor zehn Jahren noch,
aber auf jeden Fall mehr als beim letztjährigen Nach-Flut GrandPrix. Und man
merkte sofort, Sachsenring und Brünn sind nicht zu vergleichen. Jedes hat
seine eigene Faszination. Hier in Brünn ist es vielleicht diese
unvergleichliche Internationalität der Fans, diese ununterbrochene Party für
und mit sich selbst. Es gab kaum eine europäische Nation welche nicht in der
Hauptstadt Mährens vertreten war. Freundliche Gastgeber, ein stark erhöhter
Sicherheitsstandard in und ringsum der Camps, sowie die wunderschöne
Altstadt von Brünn trugen zur einmaligen Atmosphäre bei. Eigentlich sollte
man den Grand Prix Ceske Republiky in Grand Prix Europa umbenennen. Wie sehr
Tschechien nach Europa drängt bemerkte man ohnehin an allen Ecken.
Was sich bei typischer Brünner Hitze schon im Training andeutete setzte sich
in den Rennen fort – Rundenrekorde ohne Ende. Die Zuschauerzahlen (seit den
Highlights der vergangenen Jahre am Sachsenring schon lange nicht mehr
vergleichbar) passten zum Sport. Elftausend am Freitag, Achtzehntausend zum
Abschlusstraining und 45.000 am Rennsonntag, wobei diese Zahl durchaus um
ein Drittel nach oben korrigiert werden kann – die Kontrollen waren halt
mährisch.
Schier ausgeflippt waren die wie immer zahlreichen deutschsprachigen Fans
beim Rennen der 125ccm Klasse als in Runde 5 Stevie Jenkner vor Tom Turbo
Lüthi an ihnen vorbeiraste. Beider Maschinen gingen noch nie so gut in der
laufenden Saison – zu gut wie sich zeigte. Ohne eigenes Verschulden mussten
beide zur Hälfte des Rennens ins Kiesbett. Unvorstellbar, was da alles
möglich war
.
Randy de Puinet gewann in einem außergewöhnlich prickelndem Rennen verdient
die 250'er und verhalf dem Publikum zur Marseillaise. Danach aber der
Höhepunkt aller bisherigen Rennen der Saison. Im MotoGP-Rennen überschlugen
sich die Ereignisse. Ständige Führungswechsel, eine Spitzengruppe die alles
gab, sensationelle Überholmanöver von Troy, Sete, Vale und all den anderen.
Brünn-Seriensieger Masselmilano Biaggi hielt da nicht ganz mit, seine Fans
(dank der moderaten Merchandising-Preise in Brünn nun fast komplett im
Eiergelb) schwenkten ständig in andere Lager um – Hauptsache der Doctor
siegt nicht. Und er gewann dank einer taktischen und fahrerischen
Glanzleistung doch verdient. Am Ende war es eigentlich egal – bei diesem
Superrennen hätten alle drei auf dem Podium den Sieg verdient! Der
Gesamtsieg im BMW-Boxercup von Andy Hofmann rundete alles ab. Unvergesslich
diese sechs Tage am Masaryk-Circuit !!
Mnohokrát dĕkuji a na brzkou schledanou v Grand Prix Ceske Republiky Brno 2004!!!
Jetĕ se uvidíme srpen 2004
!
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