In Wiesbaden wurde gestern Historie geschrieben. Erstmals in der Geschichte waren ein paar Geschäfte am Sonntag geöffnet. Aus diesem Anlaß reißt man gleich eine ganze Hochbrücke ab, was natürlich mit typischen Wiesbadener Pomp und Sekt gefeiert wurde. Es wird höchste Zeit, dass dieses hässliche Betonding aus den Siebzigern verschwindet. Leider gibt es da noch die Autofahrerlobby. Aus dieser Ecke sind natürlich nur Unkenrufe zu hören, man prophezeit der Landeshauptstadt das absolute Verkerschaos. Und dass alles nur wegen einer verschwundenen Autobrücke. Benzin vernebelt auf die Dauer.
Leipzig hatte am selben Tag was ganz anderes durchgezogen. Auf einen Schlag wurden 390 Straßen umbenannt. Obendrein gibt es noch neue Postleitzahlen. Die Ausweis und Dokumentenbranche wir über Arbeit jubeln, Taxifahrer verdienen sich mit Stadtrundfahrten dusselig, Notdienst und Polizei haben intelligente Herausforderungen. Und es gibt völlig neue Stadtpläne. Leipzig entsteht ergo schon wieder einmal als neue Stadt.
Vergangene Woche schlugen unsere National-Rudii-Kicker zweimal erfolgreich zu. War das Spiel gegen Albanien noch ganz schöner Krampf, konnte man sich an dem Athen-Kick gegen die Hellenen echt erfreuen. Da war Spannung, Kampf und auch ein wenig Klasse zu sehen. Eine Hoffnung erfüllte sich für mich, ausgerechnet Miroslav Klose aus Oppeln schoß die jeweils entscheidenden Tore. Er schlägt immer so hübsche Saldi. Übrigens ist er neben Jens Jeremies aus Görlitz nun schon der zweite gebürtige Schlesier im Team.
In Liga Eins bleibt weiterhin klar, was unklar ist. Da verliert Bayern München wichtige Heimspiele und bleibt trotzdem vorn, vielleicht zieht jetzt einmal Dortmund nach und Schalke geht gestärkt in den Endkampf. Unten läuft es mit der Eintracht ähnlich, miese Resultate, aber immer noch ein Nichtabstiegsplatz. Die Konkurrenz überbietet sich mit Niederlagen. Und nur drei Mannschaften steigen ab.
Allerdings sollten nach dem Freiburger Spiel in Frankfurt endlich die Alarmglocken läuten. Noch ist Zeit, noch sind genügend Punkte zu verteilen. Vor zwei Jahren war die Situation viel prekärer, viel weniger Punkte eingefahren. Damals war aber ein richtiger Retter am Ruder, der die Mannschaft, heute völlig durcheinander, echt motivieren konnte. Holt einen Feuerwehrmann, nur so erhalten wir uns die erste Liga in der Region.
Einen solchen haben sich die Mainzer mit Jürgen Klopp erfolgreich installiert. Hut ab vor diesem Glücksgriff. Wie die Klopper-Truppe selbstbewußt in Ulm auftrat, sehenswert.
Im Leipziger Fußball wird weiter erfolgreich gespielt, Chemie gewann gegen einen Absteiger, der VfB mit sehr viel Glück gegen Sondershausen. So ein Glück hat natürlich nur ein Aufstiegskanidat, vielleicht klappt es ja noch mit den Ortsderbys im kommenden Jahr. Falls die Kinowelt nicht noch Pleite macht und nach Dynamo Dresden auch seine anderen Vereine fallen lassen muss.
Ein Sonder-Tux noch im Nachhinein an Erik Zabel. Wie eindrucksvoll gewann er sein Mailand - San Remo, wie eindrucksvoll zeigte das gesamte Telecom-Team, was es auch dieses Jahr drauf hat.
Ab kommenden Sonntag beginnt endlich auch der richtige Motorsport. In Japan startet die Motorrad-WM. Das verspricht rasante Rennen und alles ohne Werbeunterbrechung. Fehlt bloß noch ein Weltmeister Valentino Rossi. Vale, lass es krachen... .
Wir trauern um Roland Petermann, er verstarb für alle unerwartet mit 66 Jahren am 26.März 2001 in seiner Heimatstadt Leipzig. Wir werden Dich vermissen. Ohne Dich wären wir heute nicht so.
Danke Rolie für alles...!!
Gute Woche, Euer